Twittern auf Konferenzen – So twitterst du professionell bei jeder Tagung

Twittern auf Konferenzen

Es ist Sommer. Und nach über zwei Jahren Pandemie finden hier und dort wieder wissenschaftliche Konferenzen und Tagungen statt.

Zeit, sich darüber Gedanken zu machen, wie du das Twittern auf Konferenzen für dich nutzen kannst.

Spoiler an dieser Stelle: es gibt ein DAVOR, WÄHRENDDESSEN und DANACH.

In diesem Artikel erfährst du, wie du in jeder Phase deine Konferenzteilnahme optimal für deine Twitter-Aktivitäten nutzt. Los geht’s!

 

VOR der Konferenz – Recherche, Kaffee-Einladungen, Selbstmarketing

Also, das Gedanken machen beginnt idealerweise bereits ein paar Wochen vor der Konferenz.

]Deine erste Aufgabe besteht darin, den Konferenz-Hashtag zu recherchieren. Im besten Fall findest du den Hashtag leicht und schnell auf der Konferenz-Website.

Oder auf einem Flyer oder deiner Anmeldebestätigung. In diesem Fall: Hut ab für die Organisator*innen, die Twitter (und andere soziale Netzwerke) mitgedacht haben.

Ist an den genannten Stellen nichts zu finden, check Twitter selbst, um den Hashtag zu finden. Gib in die Twitter-Suche den Namen der Konferenz oder deren Akronym ein. Nicht selten ergänzt um die aktuelle Jahreszahl.

Du wirst teilnehmen – wer noch?

Kündige circa eine Woche bis drei Tage vorher deine Teilnahme an der Tagung über Twitter an. Nutze dabei den Konferenz-Hashtag. Frage in die Runde, wer von deinen Follower*innen auch dort sein wird.

Du kannst darüber hinaus offene oder ganz gezielte Einladungen zum Kaffee-Trinken aussprechen:

  • “Ich freue mich über Austausch in den Konferenz-Pausen. Wer hat Lust auf einen gemeinsamen Kaffee?”
  • Schön zu wissen @XYZ, dass du auch da sein wirst! Zeit für ein gemeinsames Mittagessen?

Dabei ist es nicht so wichtig, ob ihr euch bereits aus dem realen Leben kennt oder nicht. Im Grunde ist es die ideale Gelegenheit, gerade den Menschen zu einem persönlichen Treffen einzuladen, den du schon immer gerne kennenlernen wolltest.

Die freundliche Einladung wird kaum jemand schroff ablehnen. Außerdem nagelst du dein Gegenüber nicht fest. Sondern triffst eine lockere Verabredung, deren Details ihr noch einmal während der Konferenz klären könnt.

 

Ein wenig Selbstmarketing ist erlaubt

Wenn du auf der Konferenz einen Vortrag hältst, Teil einer Diskussionsrunde bist oder ein Poster präsentierst, kündige auch das über Twitter an.

Teile das Thema deines Beitrags und die Uhrzeit und den Raum. Erwähne, dass du dich über Zuhörer*innen freust und einen lebendigen Austausch.

Aber nenne nicht nur den Titel, sondern füttere deine Community durch kleine Happen (auch in mehreren Tweets) an, was sie im Vortrag erwartet. Welche spannende Frage wirst du beantworten? Welche Methode stellst du vor?

Oder frage deine Follower*innen vorab nach ihren Fragen zu deinem Thema. Die Fragen und Antworten kannst du mit in den Vortrag einbinden. So schaffst du Interaktion und Vorfreude.

 

Studiere das Programm und bereite Tweets vor

Während der Konferenz wirst du ziemlich beschäftigt sein. Wo bleibt da noch die Zeit, zu twittern?

[vc_column_text]Über bestimmte Erlebnisse und Eindrücke kannst du natürlich nur während der Veranstaltung twittern. Ein paar Posts lassen sich aber leicht vorbereiten und mit Hilfe von Social-Media-Tools automatisch veröffentlichen.

Schau ins Programm und plane ein paar Tweets vorab. Zum Beispiel darüber, bei welchen Vorträgen du im Publikum sitzen wirst.

Du kannst die Tweets auch im Entwurf-Modus speichern und dann live vor Ort noch einmal bearbeiten. Das hat den Vorteil, dass du Zeit beim Tippen sparst und eventuell schon den Twitter-Namen der*des Referent*in parat hast.

Glaub mir, es kann Gold wert sein, wenn vorne auf der Bühne geredet wird und du durch gute Vorbereitung schneller Tweets formulieren kannst.

 

WÄHREND der Konferenz – Statements, Zitate und Zwischenmenschliches

Sobald die Tagung stattfindet, besteht deine Aufgabe darin, live von der Veranstaltung zu berichten. Knackige Statements oder griffige Zitate aus Vorträgen in 280 Zeichen kommen häufig gut bei der Twitter-Community kann.

Hat ein*e Referent*in etwas besonders gut in einem Satz auf den Punkt gebracht, zitiere sie*ihn wortwörtlich.

Du kannst dich in einem Tweets auch bei der*dem Vortragenden für den wertvollen Input bedanken. Vor allem wirkungsvoll, wenn diese Person selbst bei Twitter ist. Ein Retweet ist dir so gut wie sicher.

 

Hashtag verfolgen, retweeten, kommentieren

Deine zweite Aufgabe für das Twittern auf Konferenzen lautet, selbst dem Konferenz-Hashtag zu folgen. Schau immer mal wieder, was andere Wissenschaftler*innen tweeten.

Der Vorteil daran: du wirst über spannende Sessions informiert, kannst gelungene Tweets retweeten. Und erfährst darüber, wer noch alles da ist.

Twittern auf Konferenzen bedeutet nicht nur, selbst zu tweeten, sondern sich auch in Diskussionen einzubringen. Also kommentiere ebenfalls fleißig Tweets der anderen anwesenden Forscher*innen.

 

Zwischenmenschliches, Kurioses, Erstaunliches, Sehenswertes tweeten

Neben den professionellen Inhalten eignet sich so eine Konferenz hervorragend dazu, ein bisschen Zwischenmenschliches in die Tweets einfließen zu lassen.

Wen hast du getroffen? Wie ist die Location? Bietet der Tagungsort einen Hammerausblick? Wie grandios war das Buffet? Wie sieht dein Abendprogramm aus? Was hat dich überrascht?

Lass deine Follower*innen am Drumherum teilhaben. So als wären sie selbst dort. Das kommt in den meisten Fällen gut an.

 

NACH der Konferenz – Highlights, Zusammenfassung, Dank

Die Tagung ist vorbei und du wieder zu Hause. Jetzt kannst du die Gelegenheit für eine kleine Nachlese nutzen.

Formuliere 3-4 Tweets oder einen Thread über die Highlights deiner Teilnahme. Welche Erkenntnisse hast du mitgenommen? Welche Begegnungen haben dich beeindruckt? Wie lief dein eigener Vortrag?

Wenn du Fotos gemacht hast, kannst du auch eine kleine Fotostrecke posten und kurze Erläuterungen dazu schreiben.

Wenn du möchtest (und das auch tatsächlich deiner Meinung entspricht) bedanke dich bei den Organisator*innen über Twitter.

Oder kommuniziere, dass du dich auf das Zusammentreffen im nächsten Jahr freust. Falls du bereits den Termin und den Ort kennst, teile dies als Service-Info mit deinen Follower*innen.

 

Studie: Männer twittern auf wissenschaftlichen Konferenzen anders, Frauen auch

Übrigens scheint es geschlechtsspezifische Unterschiede zu geben, worüber auf Tagungen getwittert wird.

Eine Studie aus dem Jahr 2016 fand heraus: Männer verschicken häufiger Tweets mit Links und twittern häufiger über Konferenzbedingungen. Frauen hingegen twittern häufiger über Konferenzinhalte.

Im Fazit der Studie heißt es: “Männer und Frauen neh­men also während des wissenschaftlichen Twitterns unterschiedliche Rollen wahr und verfolgen mit ihren Tweets verschiedene Zielsetzungen (z. B. Frauen be­richten und Männer weisen auf eigene Texte hin).”

Daher lege ich vor allem den Wissenschaftlerinnen ans Herz, das Twittern auf Konferenzen auch bewusst dazu zu nutzen, auf eigene Paper aufmerksam zu machen.

Twittern auf Konferenzen: Offline vs. online

Abschließend noch ein paar Worte zu den Unterschieden zwischen Offline- und Online-Konferenzen. Meiner Wahrnehmung nach wird auf Online-Konferenzen weniger getwittert.

Da die Wissenschaftler*innen sich auf Online-Konferenzen sowieso im digitalen Raum bewegen, ist der Impuls sich noch einmal woanders digital zu äußern (also zu twittern) geringer.

Einige der im Artikel genannten Tipps fallen hier weg (Kaffee-Einladungen, Zwischenmenschliches…). Trotzdem kannst du auch digitale Konferenzen vertwittern.

Vorteil: du sitzt direkt am digitalen Endgerät, kannst schnell Twitter-Namen von Referent*innen recherchieren und bist weniger vom analogen Drumherum abgelenkt.

Welche Konferenz steht bei dir als nächstes an? Und welche der genannten Tipps kannst du umsetzen? Lass es mich gerne in den Kommentaren wissen.