Threads sind bei Twitter eine beliebte Form, Forschungsergebnisse oder Statements in mehr als 280 Zeichen unterzubringen. Doch wie schreibt man einen guten Thread?
Solltest du dabei bestimmte Regeln beachten? Sind manche Threads besser als andere? Und wenn ja, warum?
In diesem Artikel teile ich mit dir meine ganz persönlichen Schreibtipps für einen richtig guten Twitter-Thread!
No. 1 Mit dem ersten Satz Aufmerksamkeit generieren
Beginne den Thread mit einer These, einem Statement, einem knackigen Zitat oder einer Frage. Es geht darum, die Aufmerksamkeit deiner Leser*innen zu gewinnen.
Deine Leser*innen sehen ja schon, was auf sie zukommt. Nämlich eine längere Abhandlung. Ein Thread lässt sich nicht mal eben überfliegen, so wie normale Tweets.
Daher muss der erste Satz sitzen. Du hast nur Millisekunden zur Verfügung, sie davon zu überzeugen: Schau dir diesen Thread an, es lohnt sich!
How much warming is committed, "locked in", or "in the pipeline" has long been a source of confusion.
— Zeke Hausfather (@hausfath) April 29, 2021
In a new @CarbonBrief explainer we take a deep dive into what would happen to the climate once we reach net-zero emissions.
A thread: 1/19https://t.co/kEN56CCpAW
No. 2 Den ersten Tweet als Executive Summary formulieren
Der erste Tweet eines Threads ist eine Art Executive Summary oder Elevator Pitch. Eine Mini-Zusammenfassung davon, worum es im Thread (also in allen nachfolgenden Tweets) gehen wird.
Kündige an, was du genau im Thread erläutern wirst. Beantwortest du eine bestimmte (wissenschaftliche) Frage? Beziehst du eine Gegenposition?
Worauf müssen sich deine Leser*innen einstellen, wenn sie den Twitter-Thread öffnen?
No. 3 Den Thread ankündigen
Auch wenn es vermutlich bereits ersichtlich ist. Kündige den Thread an. Dazu hast du verschiedene Möglichkeiten.
In den meisten Fällen macht es Sinn, das am Ende des ersten Tweets zu tun. Ungefähr so:
- “Ein Thread.”
- “Kurze Analyse.”
- “Kurzer Thread.”
- “Ein Thread über XY”.
- Pfeil-Emoji/Hand-Emoji, das nach unten deutet.
Idealerweise nennst du die Zahl der Tweets, aus denen dein Thread besteht. Also zum Beispiel 1/9 oder 1/13. Dann sind deine Follower*innen auf die Textmenge gut vorbereitet.
Letzte Woche habe ich ja den #WissKomm VisitenCanvas vorgestellt, den @peterkessel und ich gemeinsam im @innohub13 entwickelt haben. Heute möchte ich Euch mal genauer zeigen worum es geht.
— Joram Schwartzmann (@sciencejoram) March 17, 2021
Thread 🧵⬇️ 1/17https://t.co/QsDjdpM7gL pic.twitter.com/vwx04LXAxR
No. 4 Für Struktur sorgen
Struktur ist das A und O bei einem Thread. Denn je übersichtlicher dein Twitter-Thread gestaltet ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, deine Leser*innen bis zum Schluss mit deinem Text zu fesseln.
Baue Absätze ein. Und arbeite – wenn möglich – mit Aufzählungen. Die einzelnen Elemente lassen sich so leichter erfassen. Besonders im ersten Tweet eines Threads ist das wichtig, damit die Leser*innen mit ihren Augen an deinem Post hängen bleiben.
Nummeriere die nachfolgenden Tweets mit (1/10), (2/10), (3/10) usw. So können deine Follower*innen sicher sein, deinen Thread in der richtigen Reihenfolge zu lesen.
No. 5 Eine Idee pro Tweet erläutern
Formuliere innerhalb deines Twitter-Threads pro Tweet eine Idee, ein Argument oder eine Geschichte.
Das zwingt erstens dich, deine Inhalte klar und verständlich zu formulieren. Und gibt zweitens deinen Follower*innen die Möglichkeit, nach jedem Tweet das Gelesene zu verdauen. Und eine gedankliche Pause einzulegen.
Diese Vorgehensweise hat aber noch einen anderen Vorteil. Die einzelnen Tweets deines Threads werden besser tweetbar.
Das heißt, jeder einzelne Tweet sollte nicht nur ein Fragment des großen Ganzen sein. Im Idealfall kann er für sich selbst stehen. So können einzelne Argumente und Ausführungen von dir besser retweetet werden.
Noch mehr Inspiration für Twitter-Threads gesucht?
Dann schau doch mal direkt bei Twitter vorbei und gib in die Twitter-Suche das Schlagwort “Thread” ein.
Kombiniere es auch mit anderen Stichwörtern wie Wisskomm, Nachhaltigkeit, Politikwissenschaft, Neuroscience oder anderen Themen, die dich interessieren.
So siehst du, welche Threads dich selbst am meisten ansprechen. Und kannst von weiteren Beispielen lernen.